Markt- entwicklungen

B2C Werkstattmargen: Genuine oil als Schuss ins Knie?

schmierstoffpreise.com hat auf Basis eines mittelgroßen Autohauses und der aktuell noch vorhandenen Margen beim Schmierstoff eines Autohauses am Öl errechnet, dass dieses innerhalb von 5 Jahren im Schnitt 6 Millionen Euro absolute Marge (vor Steuern) erzielt.

Rechnet man einmal davon die Unternehmenssteuern weg und den danach verbleibenden Betrag in neuen Einfamilienhäusern um, heisst, dass das eine mittelgroße Kfz-Werkstätte pro Jahr einen Gegenwerte eines Einfamilienhauses erbeutet.

Wollen nun die Automobilhersteller am großen Profitkuchen mittels Genuine oil mitmischen und daran teilhaben?

Unseres Erachtens muss das zum Verfall des Schmierstoffpreises im B2C Markt führen. Renommierte Ölfirmen, Ölhändler aber auch das ganze untere Reraffinat- und Billigsegment werden durch die Autoindustrie ausgebootet.

2 Euro Einkauf und 40 Euro Verkauf an den Kunden. Was soll das?

Den Ölfirmen als Vorlieferanten wird die Schneid abgekauft um die Gewinne der Automobilkonzerne aufzufetten.

Für viele Player am Schmierstoffmarkt ist das ein Schlag ins Gesicht. In alter Sowjet- oder aktuell EU-Manier werden dem Autohaus von den Automobilkonzernen für deren Genuine Schmierstoffe noch Mengenvorgaben vorgeschrieben.

Das Margengerüst sieht wie folgt aus:

  • Ein x-beliebiger Automobilkonzern lässt bei einem Ölhersteller Schmierstoff in Gebinde abfüllen und zahlt diesem einen Preis unter 2 Euro.
  • Dieser x beliebige Automobilkonzern verdammt seine Autowerkstätten dazu diese Schmierstoff mit zu mindestens 4 oder mehr Euronen abzukaufen. Kleingebinde dementsprechend höherer Aufschlag.
  • Die y-beliege Vertragswerstätte dieses x-beliebigen Autokonzern schreibt für diesen Markt die Preise vor, sagen wir mal 30 oder 40 Euro (je nach Ust). Durch die Mengenvorgaben spielt der Autokonzern die bestehenden Lieferanten aus.
  • Was dem B2C Kunden bleibt ist, sich unabhängig beraten zu lassen und eine Werkstätte oder einen Freund seines Vertrauens aufzusuchen, die Substitutionsprodukte unter 20 Euro anbieten. Oder überhaupt den Schmierstoff im Netz kaufen und selber machen, was noch billiger ist.

Zum Thema Ölwechselnotwendigkeit gibts dazu ein altes Video. Wir von schmierstoffpreise.com nehmen von den darin genannten Empfehlungen Abstand. Die Aussage, dass es Lebensdauer-Ölfüllungen für Verbrennungsmotoren bei aktuell (miesen) Kraftstoffe gibt, ist eine Unwahrheit.

Dennoch: Im Video sieht man aber, dass des nicht immer Markenwerkstatt sein muss.
Das Langzeitöl gibt es unserer Meinung nicht. Aber: Die Ordnung am Schmierstoffmarkt wurde durch Aktivitäten der Automobilkonzerne massiv gestört. Genuine Öl ist der Anfang des Untergangs des Geschäfts der Werkstätten.

Adam Smith hat über den Endzustand des Kapitalismus einmal geschrieben: “Am Ende sind wir alle tot.”

Wer über Praktiken von Werkstätten mehr erfahren will, schaut sich untenstehendes Video an: